Erlebnisbericht Malaysia, Tag 4
(Von Herbstlager-Teilnehmerin Linda Zeller)
Es ist Donnerstag und der Energielevel beginnt spürbar zu sinken. Beim Qi Gong entgleitet mir laufend die Konzentration. Alles scheint interessanter zu sein. Der Strassenlärm, die kurz heulende Sirene, die Musik aus dem Tempel, das Jucken im rechten Fuss, die Unebenheit im Boden, die Katze hinten auf der Wiese. Als wir zurück zum Hotel gehen, um zu frühstücken, bin ich müde.

Nach dem Frühstück beginnen wir wie die Tage zuvor mit dem Unterricht und knüpfen dort an, wo wir am Vortag aufgehört haben. Sifu lässt uns erst üben, ehe wir eine kurze Besprechungsrunde haben. Zentral geht es um die Definition von Wahnsinn von Einstein. Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Die Nachricht scheint anzukommen. Wir werden dynamischer, bewegen uns mehr, probieren Dinge aus. Alles wird schneller und ich stelle je länger je mehr fest, dass das Arbeiten nach oben deutlich anstrengender und schwieriger ist, als wenn mein Übungspartner gleich gross ist.
Während des Unterrichts findet eine Art Hotelführung statt. Ich habe keine Augen dafür, aber Sifu sagt in einer Verschnaufpause, dass die Hotelmitarbeiter erklärt haben, was wir hier tun. Eine Gruppe aus einer wichtigen Kung-Fu-Linie, denen sie natürlich die Möglichkeit geben würden, hier zu üben. Wir lachen. Tue Gutes und rede davon.

Nachmittags machen sich Alexandra und ich auf in die Marvel-Ausstellung, welche in einer der Malls angepriesen ist. Das stellt sich als sehr lohnenswert heraus. Während draussen der Regen auf die Strassen hämmert, tauchen wir in die Superheldenwelt ein. Die Originalprops, Kostüme und interaktive Elemente sind ansprechend präsentiert und da es Wochentag ist, hat es auch angenehm wenige andere Gäste.

Essen gehen wir zu zweit und kommen danach mit einer Mitarbeiterin des Restaurants ins Gespräch. Wir reden über Kulturen und über Länder, über Religion und über Benehmen. Es ist ein interessanter, lebendiger Austausch, den wir sehr geniessen und anstatt gerade zu gehen, wie wir es angedacht haben, sitzen wir noch eine weitere halbe Stunde und plaudern. Dann muss sie weiterarbeiten und wir verabschieden uns, um früh ins Bett zu gehen. Zumindest ich muss ein paar Stunden Schlaf nachholen.
