Erlebnisbericht Malaysia, Tag 12

(Von Herbstlager-Teilnehmerin Linda Zeller)

Wo ist die Zeit nur hin? Diese Woche ist vergangen wie im Flug. Heute ist das letzte Mal Unterricht in diesem Herbstlager. Weisse T-Shirts sind angesagt, damit wir gemeinsam Fotos machen können. Vor dem Tempel, wo wir auch heute Qi Gong machen, kümmern wir uns darum und machen Bilder. Anders als am Anfang des Lagers bekommen wir nicht mehr alle Übungen gezeigt, sondern wechseln fliessend von einer zur nächsten. Auch hier hat sich viel bewegt.

Bild: Vor dem Tempel – Grossmeister Martin Sewer mit den Teilnehmern des Lagers.

Beim Training nach dem Frühstück repetieren wir, was wir überhaupt gelernt haben. Wir zerlegen alles in einzelne Techniken und besprechen sie noch einmal. Anschliessend unterrichtet jeder die Gruppe einmal in allen Teilen. Es ist gar nicht so einfach. Nicht nur, in eigene Worte zu fassen, was wir gelernt haben, sondern auch eigentlich banal wirkende Dinge wie einen Mitschüler für eine Demonstration in den Kreis zu holen… Ich stolpere selber mehr als einmal, aber die Fehler helfen mir wieder weiter.

Bild: Das geübte wurde am Ende rekapituliert und zusammengefasst.

Bei der freien Anwendung bin ich so mittelzufrieden mit mir selbst. Es gibt Dinge, die fühlen sich gut an – aber ich lasse mich dazu verleiten, die weniger sicheren Techniken nicht einzusetzen. Daran muss ich arbeiten. Nicht nur das Ziel zu sein ist unangenehm, sondern auch der Ausführende. Zumindest wäre es das, würde ich mich ein wenig mehr auf die Äste hinauslassen. Sifu filmt uns, damit wir später selber sehen können, wie wir uns geschlagen haben. Sowohl nach dem Technikunterricht wie auch nach dem Krafttraining gibt es Fragerunden und eine Besprechung. Wir haben spürbar Fortschritte gemacht. Das bestätigt uns auch Sifu.

Bild: Auch über das Thema Krafttraining haben die Teilnehmer viel gelernt.

Nachmittags verbringt jeder für sich, aber abends treffen wir uns zum gemeinsamen Essen im Steakhouse. Es ist das letzte gemeinsame Essen mit allen zusammen inklusive Sifu. Ab morgen werden wir individuell abreisen. Es ist ein lustiger Abend in einem guten, schönen Lokal. Nach dem Essen trennt sich die Gruppe auf. Sifu, Roman, Alex und ich gehen noch zur Fussmassage, ehe auch wir den Heimweg ins Hotel antreten.

Es ist ein merkwürdiger Gedanke, dass das Herbstlager vorbei ist, aber ich freue mich auch darauf, wieder heimzureisen. In die Ruhe, ins Alltagsleben und nicht zuletzt zurück zu meiner Kung-Fu-Familie, die mir nach zwei Wochen doch zu fehlen begonnen hat.