18 Waffen aus Shaolin: «Tai Dao»

Das Tai Dao, kantonesisch für «grosse Klinge» (Mandarin: Dadao), sieht dem einfachen Dao (Säbel) sehr ähnlich, hat jedoch eine grössere Klinge sowie ein deutlich grösseres Griffstück, welches ein beidhändiges Führen erlaubt. Ein Lederriemen zwischen Ring am Ende des Griffstücks (Knauf) und dem Handgelenk soll den Verlust der Waffe im Kampfgeschehen verhindern.

Quelle Bild: dragonsport.eu

Wie bei vielen Waffen ist auch beim Tai Dao ein landwirtschaftlicher Hintergrund als Ursprung zu vermuten. Es wird behauptet, dass der Tai Dao im Gegensatz zu seinem «kleinen Bruder», also dem einfachen Säbel (Dao), sehr selten als Infanteriewaffe auf dem antiken Schlachtfeld verwendet wurde. Trotzdem sollen Mitglieder der kaiserliche Garde früher angeblich ein Examen über diese Waffe abgelegt haben, bei dem mit einem Hieb eine daumendicke Kupferstange durchschlagen werden musste. Klar ist, dass die Waffe zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus diversen Gründen, unter anderem auch politischen (Kulturrevolution), neue Popularität erlangt hat, welche bis heute in Kampfkunstkreisen weiterlebt.

Quelle Bild: mandarinmansion.com

Dem Tai Dao wird dieselbe vielseitige und einfache Handhabung wie dem Dao zugeschrieben, mit Ausnahme der Möglichkeit beide Hände und somit mehr Kraft für einen Hieb zu verwenden. Es wird dem Tai Dao eine gute Balance zwischen Reichweite, Wendigkeit und Rüstungsdurchdringung nachgesagt. Das Tai Dao war seit ich es zum ersten Mal zusammen mit einem Team unserer Schule an einem Turnier in Deutschland gesehen hatte, eine sehr faszinierende Waffe für mich. Neugierig und motiviert durch die Recherchen für diesen Artikel, wandte ich mich erst kürzlich an die Anlaufstelle Nr. 1 in meinem Umfeld, um möglicherweise ebenfalls an diese Waffe zu kommen: Meinen Sifu, Grossmeister Martin Sewer. Dank seiner Erfahrung und seinen Kontakten war es mir möglich die besten Quellen zu kontaktieren und freue mich nun darauf, bald ebenfalls mit einem Tai Dao üben und trainieren zu können.

Interessanter, ergänzender Link (Englisch):
https://chinesemartialstudies.com/2012/11/26/693/